Schwermut, eine gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit bis hin zu körperlichen Beschwerden– eine Depression drückt sich in zahlreichen Symptomen aus. Vor allem in den dunklen Jahreszeiten leiden viele Menschen unter einer saisonalen Depression, auch als Winterdepression bekannt. Diese tritt im Vergleich zu einer Depression nur in den Monaten rund um Herbst und Winter auf, verbessert sich jedoch im Frühjahr wieder. Meist verläuft sie weniger schwer, ist aber ebenso durch eine erhöhte Gereiztheit und ein negatives Gedankenkarussell gekennzeichnet. Häufig kommt eine bleierne Müdigkeit hinzu, anders als bei einer zeitunabhängigen Depression, die eher mit Schlaflosigkeit einhergeht. Wer an Depressionen leidet, steht jeden Tag vor großen Herausforderungen und die Zahl der Erkrankten steigt.
Was ist eine Depression und was sind depressive Verstimmungen?
Zuerst schauen wir uns genauer an, wie sich eine Depression definiert und wo der Unterschied zu einer depressiven Phase liegt. Eine Depression ist in der internationalen Klassifikation von Krankheiten als ICD offiziell und weltweit gültig beschrieben. Eine Depression wird nach ICD10 zu den „Affektiven Störungen“ gezählt und wird innerhalb des Schlüssels in mehrere Klassen unterteilt, wie depressive Episode oder anhaltende affektive Störungen. Das Spektrum der Auswirkung von depressiven Episoden bis hin zu schweren Depressionen sind vielfältig und reichen von Niedergeschlagenheit über ein hohes Maß an Interessenverlust, Freudlosigkeit, gereizte Stimmung, starke Müdigkeit oder Schlaflosigkeit bis hin zu erhöhter Aktivität. Die Symptome und Ausprägungen sind je nach Schweregrad stärker oder weniger stark ausgeprägt.
Nach der Klassifizierung liegt eine leichte, mittelgradige oder schwere depressive Episode nach einem Bestand der Symptome von mindestens 14 Tage vor. Zu den Kennzeichen zählen eine gedrückte Stimmung, Verlust der Interessen, Verlust von Lebensfreude, Antriebslosigkeit, schnelle Überforderung und erhöhte Ermüdbarkeit. Eine anhaltende Depression kann sich über Monate, aber auch bis zu mehreren Jahren hinziehen. Betroffene fühlen sich müde und depressiv, jeder Tag wird als Anstrengung wahrgenommen und nichts bringt Freude im Alltag. Es wird ständig gegrübelt, sich beklagt und der Selbstwert sinkt in den Keller. Betroffene können ohne Hilfe das Leben nicht mehr bewältigen.
Eine Winterdepression tritt in der Regel nur in den dunklen Jahreszeiten auf und verläuft weniger schwerwiegend. Im Frühjahr, wenn die Tage wieder länger und heller werden, klingt diese wieder ab. Laut der WHO leidet knapp 5 % der Schweizer Bevölkerung an Depressionen. Weltweit sollen es knapp 350 Millionen Menschen sein.