Zeckenbiss bei Tieren: Zeckenbiss richtig entfernen

Zeckenbiss bei Tieren: Zeckenbiss richtig entfernen

Der Frühling steht vor der Tür und du freust dich bestimmt wieder auf die Tage, an denen du mit deinem Fellwuschel über Wald und Wiesen jagen kannst. Mit der Wärme kommen aber auch die Zecken länger je mehr wieder zum Vorschein. Die kleinen Blutsauger sind wohl jedem Tierhalter bestens bekannt. Es scheint fast, als würden sie überall lauern und nur darauf warten, den passenden Wirt zu finden. Die kleinen Blutsauger sind jedoch nicht nur lästig, sondern auch gefährliche Krankheitsüberträger. Und zwar für Mensch und Tier. Gerade Hunde stehen hoch im Kurs bei Zecken. Wir wollen uns heute ansehen, wie du die Blutsauger von deinem Tier richtig entfernst und auch, was an so einigen Mythen dran ist. Es kann schliesslich nie schaden, mit Irrtümern aufzuräumen.

 

Zecken – Informationen, Irrtümer und Schutzmassnahmen

Ein erster grosser Irrtum ist, dass Zecken irgendwo über uns verweilen würden, bis ein geeigneter Wirt sich unter sie begibt und sie sich einfach fallen lassen. Die Gefahr kommt tatsächlich von unten. Zecken halten sich im Gras und in Büschen auf. Ganz gleich ob das nun eine hohe Wiese oder der Stadtpark um die Ecke ist. Dein Hund könnte der geeignete Wirt sein und wenn dem so ist, dann streifen sich die Blutsauger vom Gras oder Strauch ab. Nächster Halt: Die Haut des Wirts. Einmal zugebissen ernähren sie sich bis zu 15 Tage lang vom Blut des Wirts. Vollgesaugt lassen sie sich dann wieder fallen. Zecken werden auch nicht erst in den warmen Jahreszeiten aktiv. Tatsächlich reicht lediglich eine Temperatur von 7°C aus. Wird es kälter, verfallen die Zecken in eine Winterstarre. Was die Blutsauger aber am liebsten haben ist schwüles Wetter, etwa im Sommer nach einem Regenschauer. 

Den Zeckenbefall vermeiden kannst du nicht wirklich, aber du kannst einiges dafür tun um dein Tier vor etwaigen gesundheitlichen Folgen eines Zeckenbefalls zu schützen. Das kannst du zum Beispiel mit dem Einsatz von chemischen Zeckenschutzmitteln erreichen. Es gibt diese als Spot-On Präparate, Zeckenhalsbänder und Zecken-Tabletten zur Einnahme. Achte darauf, dass der Zeckenschutz auf Grösse, Gewicht und Alter deines Hundes abgestimmt ist. In deiner Tierarztpraxis kannst du dich beraten lassen welches Präparat für dein Tier am besten geeignet ist. Natürliche Mittel können in vielen Fällen eine sinnvolle Ergänzung für einen effektiven Schutz darstellen.

 

Wie halten sich Zecken eigentlich an ihrem Wirt fest?

Nun, Zecken sind bestens ausgerüstet um a) zuzubeissen und b) sich am Wirt festzuhalten. Am Kopf des Parasites befindet sich der sogenannte Stechapparat. Dieser ist versehen mit mehreren Widerhaken und dem Rüssel, über den das Blut aufgenommen wird. Manche Zeckenarten produzieren zusätzlich eine Art Klebstoff. In jedem Fall sind die Parasiten bestens gerüstet, um nicht vom Opfer abzufallen. Das eigentliche Problem an Zeckenbissen ist nicht, dass die Zecken sich am Opfer festklammern. Das Problem ist vielmehr, dass viele Zeckenbisse unentdeckt bleiben.

 

Und was genau ist das Problem an unentdeckten Zeckenbissen?

Wie bereits erwähnt gehören Zecken zu gefährlichen Überträgern von Krankheiten. Unter anderem auch Babesiose (Hundemalaria). Aber auch Anaplasmose, Borreliose, Ehrlichiose und FSME. Zumeist geraten die Erreger dieser Krankheiten über den Speichel oder aber das Verdauungssystem in den Organismus des Wirts. In Deutschland, Österreich und der Schweiz am häufigsten vertreten ist dabei die Borreliose. Diese wird vom sog. Holzbock übertragen.

Für Hunde gibt es die Möglichkeit einer Impfung gegen Borreliose. Wenn du in einem Gebiet mit hoher Zeckenpopulation wohnst und dein Tier häufig befallen ist, kann dies sinnvoll sein. Lass dich durch deinen Tierarzt oder deine Tierärztin dazu beraten. Allerdings solltest du auch trotz Impfung gegen Borreliose immer noch zusätzliche Schutzmassnahmen bei deinem Tier ergreifen.

Wenn du einen Zeckenbefall findest geht es dann direkt ans Eingemachte. Und das ist nicht mal halb so schwer, wie du es dir vielleicht vorstellst. Ganz gleich welche Art von «Werkzeug» du für das Ziehen der Zecke her nimmst, der Vorgang ist grundlegend immer derselbe:

  • Ziehe das Fell am Ort der Zecke vorsichtig auseinander.
  • Greife die Zecke so nah wie nur möglich an der Haut.
  • Ziehe die Zecke behutsam und senkrecht aus der Haut (niemals mit einer Drehbewegung!).
  • Beim senkrechten Ziehen kannst du das Ziehwerkzeug leicht hin- und herbewegen.
  • Nachdem die Zecke gezogen ist, solltest du die Stelle säubern und desinfizieren.

Das Werkzeug ist eine rein persönliche Präferenz. Eine Pinzette, Zeckenkarte, Zeckenzange – alle entfernen zuverlässig die Blutsauger aus dem Körper. Im Übrigen sollten Zecken entfernt werden, sobald sie entdeckt wurden. Natürlich können ruhig noch ein paar Stunden vergehen (Borreliose-Bakterien werden erst nach etwa 12-24 Stunden übertragen), aber allzu viel Zeit solltest du dir auch nicht lassen. An sich ist es allerdings empfehlenswert, immer ein Ziehwerkzeug dabei zu haben.

 

Besonderer Hinweis: Das Steckenbleiben des Zeckenkopfes ist viel umgeben von Irrtümern. Selbst wenn bei der Entfernung der Zecke der Kopf im Körper verbleibt, gibt es keinen Grund zur Aufregung. Es bleibt nicht der komplette Kopf stecken, sondern lediglich der Stechapparat der Zecke. Dieser Apparat alleine kann keine Krankheiten übertragen und wird vom Körper selbst ausgestossen.

Fazit und wohin mit der gezogenen Zecke?

Ja, wo genau denn nun hin mit dem entfernten Parasiten? Einfach in die Toilette? Nein! Auf keinen Fall einfach in die Toilette. Denn Zecken überleben unter Wasser erstaunlich gut und lange. Besser du ertränkst die Zecke entweder in Chlorreinger oder auch in Sagrotan. Du kannst die Zecken jedoch auch einfach verbrennen. Die gezogenen Blutsauger einfach auf ein Küchentuch aus Papier geben, zusammenfalten und verbrennen.

Wir hoffen, dass dir diese Tipps helfen, die warmen Jahreszeiten besser zu überstehen. Zeckenbisse können für Menschen und Tiere eine Gefahr darstellen und sollten immer auch als Gefahr eingestuft werden. Damit zu spassen kann schnell in die Hose gehen. Mit unseren Tipps solltest du allerdings jede Zecke mit jedem Ziehwerkzeug entfernen können und so die Gesundheit deine/-s Vierbeiner/-s sicherstellen.

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